Als die Spielersfrau Meta d’Orlowska unter tragischen Umständen auf der Bühne stirbt, wird ihre kleine Tochter Felicitas von der wohlhabenden Familie Hellwig aufgenommen. Doch bald stirbt auch ihr Beschützer, der alte Kommerzienrat. Von nun an wird sie von der Frau des Hauses wie ein Dienstmädchen behandelt und unter dem Vorwand einer strengen christlichen Erziehung gedemütigt, jedes geistige Interesse wird ihr verboten. Verständnis und Zuneigung findet die kleine Fee nur bei der alten Mamsell, einer ihrerseits von der bigotten Gesellschaft ausgeschlossenen Verwandten der Familie, die abgetrennt von der Welt im Dachgeschoss des Hauses lebt. Die Liebe und Zuwendung dieser alten Dame gibt Felicitas die Kraft, die immerwährenden Anfeindungen und Herausforderungen ihrer herzlosen Umwelt nicht nur durchzustehen, sondern letztendlich auch selbstbewusst zu überstehen.
In dem 1867 erschienenen Roman übt Eugenie Marlitt heftige Kritik an den sozialen Verhältnissen ihrer Zeit, in denen die Richtschnur „Ehre und Schande“ ist und wo nach angeblich gut christlichen Werten gelebt wird, die aber doch nur Einfalt und Herrschsucht überdecken.